Chöre Soulfood (Lörrach) und Chorus Mundi überzeugen mit Liedern querbeet durch die Chorliteratur (Samstag, 29. Oktober 2016)
Bunt wie das Herbstlaub und wärmend für die Seele war das Jahreskonzert des Lörracher Chors Soulfood in der Alten Halle Haagen. Als Gäste hatte die Formation um Dirigentin Ute Schilling den Chorus Mundi aus Villingen eingeladen, der das Publikum in der sehr gut gefüllten Halle eroberte. Zu dem Doppel-Auftritt war es gekommen, weil der frühere Soulfood-Sänger Rolf Kessling nach Villingen zog und nun im Chorus Mundi singt. So entstand die Idee, gemeinsam einen Abend zu gestalten – was ein großer Erfolg wurde.
Den Auftakt machten die Gastgeber mit Pop- und Jazzsongs, swingend und perlend am Piano begleitet von Michael Herrmann und charmant moderiert von Tonia Kockelkorn. Gleich mit dem ersten Folk-Pophit „California Dreaming“ schmeichelte sich der Soulfood-Chor geschmeidig ins Ohr. Auch der Jazzstandard „Lulu’s Back in Town“ aus den 30er Jahren erklang voller Elan und vokaler Verve. Wie sauber in der Intonation der Chor singt, hörte man in dem A-Cappella-Stück „Parkplatzregen“, einem originellen Titel in rhythmisch komplexem Sprechgesang, und in „Weit weit weg“ von Alpenrock-Idol Hubert von Goisern, bei dem Rolf Kessling den Chor verstärkte. Bis zu einem Song der Beach Boys in Gute-Laune-Sound ging es bei Soulfood querbeet durch die unterhaltsame Chorliteratur.
Zwischendurch servierte die Gesangsformation „Soulsnack“, aus dem Chor Soulfood hervorgegangen, Häppchen für die Seele. Die Kostproben aus dem Repertoire, sei es das einschmeichelnde „Lullaby of Birdland“ oder das gefühlvolle „How deep is your love“, mundeten bestens.Das Ensemble begeisterte auch mit einem raffinierten Stück von Rajaton.
Mit dem beschwingten „Come let us sing, sing to the Lord“ hielt der Gastchor Einzug. Der Chorus Mundi sang Gospels und Spirituals wie „Jesus is listening“ und „Praise his holy name“ voller Elan, Lebensfreude und Glaubenszuversicht. „Wir singen, weil es uns Spaß macht“, stellte Vorsitzende Ingeborg Wimmer den Chor vor. Als junger Dirigent und Begleiter am Piano brachte Jacob Fauser, der an der Musikhochschule Trossingen studiert, die Chorformation auf Trab und in beste Singlaune. Viel Beifall bekamen die Gäste auch für „Adiemus“ mit eindrücklicher Solostimme von Ingeborg Wimmer und Trommelklängen sowie für das eindringliche Duett „You are my home“ der Solisten Verena Dahlem / Alexander Gambin.
Soulfood setzte nach der Pause auf große Gefühle in „Close to you“ und „Blue Moon“. Mit pfiffigen Choreografien und akzentuiertem Gesang punktete der Chor in dem Jazzlied „Hit The Road Jack“ und der Moritat von „Mack the Knife“ aus Brecht/Weills Dreigroschenoper. Auch Chorus Mundi zeigte nochmals sein breites Spektrum in einem ergreifenden hebräischen Lied, dem mit sakraler Intensität erfüllten Gospel „Hear my pray“ oder dem fulminant gesungenen Klassiker „Bridge over troubled Water. Die Zugabe-Rufe wurden von beiden Chören gerne erhört. Zum Finale versammelten sich beide Chöre auf der Bühne für die mitreißenden Songs „Sing, Sing, Sing“ und „We are the World“.