Die Erfolgsspur ist nicht immer nur gradlinig, sondern auch hier gibt es Abzweigungen, die zur Entscheidung führen, ob es nun weiter links, rechts oder geradeaus geht. Für Jacob Fauser gilt es nun an dieser Abzweigung die Spur zu wechseln, denn das Leben führt oft die Regie anders als wir das immer gerne hätten. Erfolg hat nicht nur eine Spur.
Seit 2014 führte Jacob Fauser den Weg an und der Chor war geschlossen bei ihm. Es gab schwierige Aufstiege, Kurven und dann ging es auch locker voran. Und immer mit dem antreibenden Schwung, der die Mitglieder begeistert zusammen hielt und jede Teilstrecke, auch wenn der Boden manchmal uneben war, zum Erlebnis machte.
Großartige Erlebnisse waren nicht nur die zahlreichen Konzerte, die unter seiner Leitung stattgefunden haben, sondern auch die Probenwochenenden und die montäglichen Proben, an denen kaum jemand einmal nicht dabei war. Getreu dem Motto „Gospels and More“ war es ein Schritt hin zu einem more and more, nicht nur was die musikalische Ausrichtung betrifft. Bei den zahlreichen Konzerten gab es schon regelrechte Fanclubs und Jacob Fauser verstand es gut, das Publikum lebendig einzubinden.
Ein musikalischer Höhepunkt war für den 4.4.2020 im Franziskaner Konzertsaal geplant. Eine Vocal Night zusammen mit der „doubletown bigband“ und dem „Trio Dreiklang“ zum 20-jährigen Jubiläum des Chores „Chorus Mundi“.
Doch es kam anders. An die Stelle von Jazz und Stimmgewalt trat das Coronavirus und lähmte den Kulturbetrieb. In dieser Zeit des Verlusts an gemeinsamer Aktivität führte Jacob Fauser doch den Chor mit digitalen Mitteln aus der Talsohle und hielt ihn auch so lebendig, bis endlich wieder unter Beachtung der Regeln zum Umgang mit dem Coronavirus auf dem Platz vor der Markuskirche geprobt werden konnte. Musik verzauberte wieder die Luft, aber dann – viele hatten es schon geahnt – gab es auch einen Hauch von Melancholie, als Jacob Fauser dem Chor verkündete, dass er nach dem Ende des Referendariats seine berufliche Laufbahn als Musiklehrer nicht an einem Gymnasium in Villingen und Umgebung fortsetzen könne, sondern nach den Sommerferien eine Stelle in Esslingen antreten werde.
„Der Chor ist mir in den vielen Jahren so sehr ans Herz gewachsen, dass es ein schwerer Schritt für mich ist, zu gehen“ sagt Jacob Fauser und es ist ganz still auf dem Platz vor der Markuskirche.
Doch es wird kein sang- und klangloser Abschied. Bei einem Abschiedsfest mit besten Sommerwetter auf einer herrlichen Wiese in Volkertsweiler sind alle wieder aktiv bei musikalischen Ständchen, szenischen Darbietungen und köstlichen Speisen. Bis spät in die Nacht klingen die Lieder, ein Feuer wärmt Glieder und Herzen und die Milchstraße überstrahlt alle mit ihrem gewaltigen Sternenmeer.